LADAKH KASCHMIR 2022

Lamayuru lassen wir hinter uns, und wir fahren wesstwärts Richtung Kargil. In der Hauptstadt der auch als auch „Klein Baltistan“ bezeichneten Region. am Zusammenfluss von Suru und Drass gelegen, erscheint Kargil zunächst als eine ungeordnete Ansammlung von Wellblechdächern. Als Zwischenstopp auf halber Strecke zwischen Leh und Srinagar füllen sich die Hotels abends mit matten Busreisenden, die um 4 uhr wieder aufstehen, um noch vor Tagesanbruch weiterzufahren. Das Stadtgebiet erstreckt sich zwar mehrere Kilometer entlang des Flusses und die Ufer hinauf, doch das Zentrum um den Hauptbasar, der sich in einem Bogen nach Norden hinzieht, ist sehr kompakt und wird von uns zu Fuß erkundet. Die meisten der 80 000 Einwohner von Kargil sind Purig und strenge Moslems. Anders als die Sunniten in Kashmir sind die Purki jedoch orthodoxe Schiiten. Das erklärt nicht nur die allgegenwärtigen Fotos des Ayatollah, sondern auch die auffällige Abwesenheit von Frauen auf dem Basar. Frauen aus dem Westen sollten Arme und Beine bedeckt halten und auf neugierige Blicke gefasst sein. Hin und wieder trifft man auch auf einen Agha mit schwarzem Turban; die geistigen Führer von Kargil haben ein Verbot gemischt-geschlechtlicher gesellschaftlicher Aktivitäten (wie tanzen) durchgesetzt und fahren auch heute noch auf Pilgerreisen zu heiligen Stätten im Iran. Die Purig sind die Nachkommen von Siedlern und moslemischen Händlern aus Kashmir und Yarkand. sie sprechen den Purgi-Dialekt, eine Mischung aus Ladakhi und Balti.

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